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Wenn der Bürgermeister die Schulbank drückt

Vier Schulprojekte erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren!

von Alexandra

Gemeinde Geratal, im Mai 2024

Bereits das dritte Jahr in Folge hat die Thüringer Gemeinschaftsschule Gräfenroda in Kooperation mit der Gemeindeverwaltung Geratal Schulprojekte durchgeführt. Auch 2024 standen für die diesjährigen Schulabgänger wieder Projektarbeiten an, die vor dem Ende der Schulzeit bewertet und benotet wurden.

Anfang 2023 stellten Jugendpfleger Tim Eschrich, Wegewart Henry Lipfert und Verwaltungsangestellte Alexandra Preuß fünf Projektideen in der Schule vor. Vier dieser Themen begeisterten die Schülergruppen besonders. Das erste Thema war die Erstellung und Digitalisierung eines Wanderweges von Gräfenroda über Gehlberg nach Geraberg, um den Austausch von Schülergruppen zwischen dem Schullandheim Geraberg und der Jugendherberge in Gräfenroda zu fördern.
Die anderen drei Themen beinhalteten den Entwurf und Erneuerung von Informationstafeln am Raubschloss, an der Dorfstelle „Lütsche“ und auf dem Tunnel „Alte Burg“. Diese Projekte erforderten umfangreiche Recherchen und genaue Vorgaben. Dazu gehörten auch Vor-Ort-Termine mit den jeweiligen Revierförstern und Wegewarten, Besuche in den Heimatmuseen sowie Absprachen zum Design und die schrittweise Erstellung der jeweiligen Informationstafeln.

1. Projekt: Erfassung und Digitalisierung Rundwanderweg „Räuberstieg“ durch die Ortsteile Gräfenroda, Geschwenda und Geraberg

Diesem Projekt hatten sich die Schüler Julius Becker, Janne Schüler und Simon Heß verschrieben. Zu Beginn trafen sie sich in der Gemeindeverwaltung, um den Verlauf der Route zu erörtern. In Zusammenarbeit mit Wegewart Jens Barchewitz, Revierförster Christian Dorn, David Lehmann vom Regionalverbund Thüringer Wald e.V. und Alexandra Preuß von der Gemeindeverwaltung wurde die Route besprochen, abgelaufen und letztendlich digitalisiert.

Die Schüler wanderten die Route mehrfach – zu unterschiedlichen Jahreszeiten – gemeinsam mit Freunden und Familie und dokumentierten alles mit Fotos. Das Ergebnis ihrer beeindruckenden Arbeit ist eine handliche Faltkarte mit Kurzbeschreibung, Routenführung, Bildern und einem QR-Code für die digitale Navigation. Am Montag, dem 6. Mai 2024, fand die mündliche Verteidigung ihres Jahresprojektes statt. Die Präsentation war ursprünglich am Einstieg des Rundwanderwegs am Dörrberg geplant, musste jedoch wegen schlechten Wetters in die Schule verlegt werden. So fand sich auch Bürgermeister Dominik Straube wieder einmal auf der Schulbank.

Die Schüler präsentierten ihre jeweiligen Aufgabengebiete, die Umsetzungen und Ergebnisse ausführlich und untermalten ihre Berichte mit vielen Bildern. Sie teilten ihre zahlreichen Entdeckungen mit – sowohl schöne als auch erschreckende. Sie betonten, was für ein „sehr schönes Fleckchen Erde“ unsere Heimat ist, zeigten sich aber auch schockiert über die Auswirkungen der Dürresommer und des Borkenkäfers auf unsere Wälder.

„Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und ein besseres Verständnis für die Natur vor unserer Haustür entwickelt. Unsere Sinne wurden geschärft. Trotz der Nutzung digitaler Technik waren wir in der Natur unterwegs und haben etwas für unsere Fitness getan. Die Zusammenarbeit war entscheidend. Wir tauschten Ideen aus, meisterten Herausforderungen und entwickelten kreative Lösungen. Die Erstellung der Wanderroute war eine großartige Erfahrung und die Erinnerungen daran werden hoffentlich ewig in unserem Gedächtnis bleiben.“

2. Projekt: Informationstafel an der „Dorfstelle Lütsche“ im OT Gräfenroda

Die Schülerin Emily Gaßmann sowie die Schüler Jakob Knippschild und Manuel Günzel widmeten sich diesem Thema. Die Aufgabenstellung von Wegewart Henry Lipfert bestand darin, mithilfe des Buches „Willkür und Vertreibung“ von Albrecht Loht die Geschichte des Dorfes „Lütsche“ im Herzogtum Gotha und dessen Zerstörung auf einer Informationstafel an der ehemaligen Dorfstelle darzustellen.

Zunächst musste ein geeigneter Platz gefunden werden. Bei einem Vor-Ort-Treffen mit Revierförster Axel Große und Henry Lipfert konnte schnell ein passender Standort bestimmt werden. Gemeinsam mit dem Bauhof der Gemeinde Geratal schnitten Henry Lipfert und die Schüler den Platz frei und planierten ihn. Parallel dazu erfolgte eine umfangreiche Recherche, da das vorgegebene Buch viele Seiten und zahlreiche Fakten enthielt.

Für die Erstellung der Informationstafel gab es mehrere Treffen mit Alexandra Preuß in der Gemeindeverwaltung. Man entschied sich, die Tafel in drei Abschnitte zu gliedern, um die Interessierten über die Entstehung, das Leben und die Vertreibung der Dorfbewohner zu informieren.

„Unsere Motivation und unser Ziel bestand darin, einen Teil der Geschichte unserer heimatlichen Umgebung zu erforschen.

Das Ergebnis dieser Projektarbeit kann sich sehen lassen! Entstanden ist eine sehr informative und ansprechend gestaltete Informationstafel an einem bedeutenden Ort unserer heimatlichen Vergangenheit.

Der Tag der mündlichen Verteidigung fand am Mittwoch, dem 08.05.2024, vor Ort an der neu errichteten Informationstafel an der ehemaligen Dorfstelle „Lütsche“ statt. Kürzlich hatte der Bauhof der Gemeinde Geratal die Informationstafel und eine Waldschenke errichtet. Nach dem Enthüllen der Tafel erörterten die Schüler mittels Bilddokumentation den Verlauf ihres Jahresprojektes und stellten anschließend ihr erarbeitetes Projekt über die Dorfstelle vor.

Sie bedankten sich herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit und die Unterstützung bei ihrer Projektlehrerin Frau Wolf, Bürgermeister Dominik Straube, Wegewart Henry Lipfert, ThüringenForst sowie dem Bauhof und Alexandra Preuß von der Gemeindeverwaltung.

3. Projekt: Erarbeitung einer Informationstafel oberhalb des Tunnels „Alte Burg“ im OT Geschwenda

Für dieses Thema konnten die Schüler Florian Gräßer und Fabian Stelzner begeistert werden. Das Ziel dieses Projektes war es, am geplanten Rundwanderweg „Räuberstieg“ eine Informationstafel zu errichten, die die Wanderer darauf hinweist, dass sie sich direkt oberhalb der Ein- bzw. Ausfahrt des Tunnels „Alte Burg“ der Waldautobahn A71 befinden.
Auch für diese Aufgabe waren mehrere Treffen mit Revierförster Christian Dorn, Wegewart Jens Barchewitz und Alexandra Preuß von der Gemeindeverwaltung Geratal erforderlich. Zudem war eine umfangreiche Recherche über die Architektur und den Bau des Tunnels „Alte Burg“ notwendig. Die Schüler legten besonderen Wert auf eine klare und verständliche Darstellung sowie eine ansprechende Gestaltung der Informationstafel. Auch die Verwendung langlebiger und hochwertiger Materialien war ihnen wichtig, um sicherzustellen, dass die Infotafel den Witterungseinflüssen standhält und langfristig erhalten bleibt.

Der Tag der Verteidigung musste wetterbedingt bereits zweimal verschoben werden. Selbst am dritten Termin, dem 30.05.2024, regnete es in Strömen, sodass die Präsentation leider nicht wie geplant vor Ort stattfinden konnte. Stattdessen fand sie in der TGS Gräfenroda statt.
Der Einladung folgten auch Bürgermeister Dominik Straube, der Geschwendaer Ortschaftsbürgermeister René Buhr, Wegewart Jens Barchewitz und Alexandra Preuß von der Gemeindeverwaltung. Die Schüler projizierten ein Bild der Informationstafel an die Wand, um den Gästen zumindest auf diese Weise das Ergebnis ihrer Projektarbeit zu zeigen.

In ihrer Präsentation erläuterten sie den Gästen und insbesondere ihrem Schulleiter Sven Kummer den Verlauf der Projektarbeit und gingen näher auf den Bau des Tunnels ein. Dabei stellten sie einige Besonderheiten während der Bauphase vor. Im Anschluss stellten Schulleiter Sven Kummer und Projektlehrerin Frau Eschrich den Schülern noch einige Fragen. Da sich die Wetterlage gebessert hatte, traf man sich gegen Mittag doch noch vor Ort, um zumindest ein schönes Erinnerungsfoto zu machen.

Projektbegleitend wurden im Rahmen der Jugendferienspiele in Zusammenarbeit mit Jugendpfleger Steffen Fischer und dem Bauhof der Gemeinde Geratal am Rundwanderweg bereits eine Bank mit Blick auf die Waldautobahn A71 und eine Waldschenke am „Bettelmannskopf“ errichtet.

4. Projekt: Erneuerung der Informationstafeln am „Raubschloss“ im OT Geschwenda

Die Informationstafeln am „Raubschloss“ waren in die Jahre gekommen. Die Schülerinnen Emily Schneider, Julia Holland und Leni Gegenheimer übernahmen die Aufgabe, die Tafeln zu erneuern.

Nach einem ersten Treffen in der Gemeindeverwaltung besprachen sie mit Revierförster Christian Dorn die Inhalte der neuen Tafeln. Sie entschieden sich, sowohl die lokale Flora und Fauna als auch die Geschichte des sagenumwobenen „Raubschlosses“ darzustellen. Mehrere Wanderungen zum Raubschloss dienten der Sammlung von Bildmaterial.

Die Tafeln wurden in mehreren Treffen in der Gemeindeverwaltung zusammen mit Alexandra Preuß Schritt für Schritt erstellt.

„Wir haben uns für das Thema ‚Ruine des Raubschlosses‘ entschieden, da wir die Aussicht von dieser Ruine sehr schön finden. Die Ruine ist einer unserer Lieblingsplätze, wo wir regelmäßig den Ausblick und die Natur genießen.

 

Wir haben Pflanzen und Tiere ausgewählt, die Wanderer hier oben entdecken können, darunter auch giftige Pflanzenarten und seltene Tiere. Unser Ziel ist es, die Besucher näher an die Natur rund um das Raubschloss heranzuführen.

 

Das Gestalten der Tafeln und das Erörtern der Inhalte hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir werden uns noch lange an diese Projektarbeit erinnern.“

Die Noten für alle vier Schulprojekte wurden direkt vor Ort von Schulleiter Sven Kummer sowie den jeweiligen Projektlehrerinnen und -lehrern vergeben. Die erfolgreichen Abschlüsse dieser Projekte zeigen das große Engagement der Schüler und die wertvolle Zusammenarbeit der TGS Gräfenroda mit der Gemeindeverwaltung Geratal.

Somit konnten auch in diesem Jahr wieder tolle Schulprojekte erfolgreich umgesetzt werden. Dabei erhielten die Schülerinnen und Schüler Unterstützung von ThüringenForst, der Gemeindeverwaltung nebst Wegewarten und dem Bauhof sowie von Jugendpfleger Steffen Fischer, der Fördermittel für den Aufsteller auf dem Tunnel „Alte Burg“ generieren konnte. Weitere finanzielle Mittel steuerte das UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald bei, indem es die Kosten für den Aufsteller an der Dorfstelle „Lütsche“ sowie die Druck- und Materialkosten für alle sechs Informationstafeln übernahm. Die Kosten für die Waldschenken am Rundwanderweg „Räuberstieg“ (Höhe Bettelmannskopf) und an der Dorfstelle „Lütsche“ übernahm die Gemeinde Geratal auf Initiative von Bürgermeister Dominik Straube.

Ein herzliches Dankeschön an alle Schülerinnen und Schüler, Schuldirektor Sven Kummer, die projektbegleitenden Lehrerinnen und Lehrer sowie alle, die diese vier Schulprojekte mit Rat und Tat, Kraft und Ehrgeiz und vor allem finanziell unterstützt haben.

Für das nächste Jahr sind bereits weitere Schulprojekte geplant. Zum einen soll ein Kinder- und Jugendbeirat gegründet werden, zum anderen wird die Gemeinde Geratal „digitalisiert“.

„In Zukunft wollen wir auch auf unsere Vereine zugehen, um gemeinsam Schulprojekte umzusetzen,“ kündigt Sven Kummer an. „So wollen wir die Nachwuchsarbeit innerhalb der Vereine fördern.“

Das sind doch mal tolle Zukunftsaussichten!

Allen Schülerinnen und Schülern:
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Allen Beteiligten:
HERZLICHEN DANK

Text und Bilder: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal

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