Der TSV Heinsheim hat beim nervenaufreibenden Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der 2. Bundesliga den Aufstieg gefeiert.
Die Heinsheimer siegten angeführt von einem unglaublich stark aufgelegten Karlos Nasar, mehrmalige Gewinner der Welt- und Europameisterschaften und Weltrekordhalter, vor 500 Zuschauer/innen im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar in Heidelberg mit Saisonbestleistung und Vereinsrekord von 756,5 Punkten gegen die Athletenschmiede Kiel / 738,5 Punkte) und den SV 90 Gräfenroda (620,0 Punkte).
Nasar glänzte im Stoßen mit 226 kg, drei Kilogramm über seinem aktuellen Weltrekord in der Klasse – 89 kg. In der Hauptrunde hatte Kiel, Gruppe A mit 17:1 Punkten, Heinsheim Gruppe C und Gräfenroda Gruppe B mit jeweils 18:0 Punkten gewonnen.
Gräfenroda ist seit 2015 wieder in der 2. Bundesliga vertreten und hat seitdem beeindruckende Erfolge erzielt, darunter 5 Staffelsiege, 4 zweite Plätze und 1 dritter Platz. Nach einer Serie von 11 Siegen in Folge gewann Gräfenroda in dieser Saison verlustpunktfrei die Gruppe B der 2. Bundesliga 23/24 und hat sich somit für das Finale der drei Staffelsieger qualifiziert.
Die Mannschaft wird von Andre Langkabel geführt, der bereits zahlreiche Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen hat und mehrfach bei Jugendeuropameisterschaften gestartet ist. Unterstützt wird er von weiteren talentierten Hebern und Heberinnen, darunter Mark Pfeiffer, Philipp Griebel, Lina Fischer, Carolin Geuther, Marie Sophie Breitschuh, Susan Treppner, Franka Fiedler, Julia Perlt, Michelle Fischer sowie internationalen Athleten und Athletinnen aus Tschechien.
Mit einer Saisonbestleistung von 621 Relativpunkten hatte der SV 90 Gräfenroda aber nur Außenseiterchancen.,
Denn gerade der TSV Heinsheim Saisonbestleistung 730,2 Punkte und die die Athletenschmiede Kiel Saisonbestleistung 739,5 Punkte haben eine Vielzahl an ausländischen Spitzenhebern/innen in ihren Reihen.
Die Liste der Gräfenrodaer Ausfälle vor allem der Heber die 100 und mehr Relativpunkte erreichen können war dagegen lang. Mit Bartecek, Jerabkova, Treppner, Klinge, Brummer, Pfeiffer, Frank, Fiedler, Griebel fielen viele Toppheber des Vereins aus. Auch Julia Perlt musste kurz vorher noch krankheitsbedingt passen.
In Gruppe 1 trat für Gräfenroda Marie-Sophie Breitschuh der 47 kg gelangen, Lina Fischer die mit 61 kg sogar einen Bestleistung erreichte und Carolin Geuther der im dritten Versuch 60 kg gelangen. Veronika Volna trug 75 kg und Jakub Gorny 148 kg bei. Erstaunt waren alle über Andre Langkabel der nach Verletzung und unter der Woche probierten 80 kg wieder ganz der alte schien. 130 kg lies er 137 folgen und auch die nochmalige Steigerung auf 145 kg meisterte er mühelos unterstützt natürlich von einer tollen Zuschauerkulisse und perfekten Kommentatoren.
Nach einem hochklassigen Reißen hatte die Athletenschmiede Kiel mit 297,5 vor Heinsheim 281.2 und Gräfenroda 249 Punkten in Führung gelegen. Trotz der vielen Ausfälle fehlten bei Gräfenroda nur 3 Punkte bis zum Vereinsrekord.
Im Stoßen merkte man natürlich den Einsatz der europäischen Spitzenheber Nasar, Andreev und Margaryan. Breitschuh erreichte 57 kg, Fischer 74 und Geuther gelangen starke 78 kg. Andre Langkabel kam auf 162 kg. Volna schaffte 3 gültige mit 104 im letzten und Gorny ebenfalls mit drei gültigen und 182 kg im letzten.
Das Stoßen gewann Heinsheim mit 475,4 Punkten vor Kiel 441 und Gräfenroda mit 371 Punkten.
Bester Heber wurde Nasar 219,4 Relativpunkte, vor Andreev mit 176,9, Margaryan 140,8 und Gorny mit 128.
Gräfenroda konnte mit dem Ergebnis von 620 Relativpunkten sehr zufrieden sein, lag dieses Ergebnis doch nur um 1 Zähler hinter der bisherigen Saisonbestleistung.
Einzelergebnisse SV 90 Gräfenroda
- Carolin Geuther 99 Relativpunkte (54,55 kg Körpergewicht/187 kg Zweikampf – 60 kg Reißen / 78 kg Stoßen )
- Lina Fischer 100 (52,55/135/61/74)
- Veronika Volna 115 (65,2/179/75/104)
- Marie-Sophie Breitschuh 68 (52,7/103/46/57)
- Andrè Langkabel 110 (100,4 /307/145/162)
- Jakub Gorny 128 (103,7 /330/148/182)
Text und Bilder: René Holtmann