Bereits im Jahr 2020 bestand im „Morbacher Park“ Handlungsbedarf bezüglich des Baumbestandes. Die Besonderheit der Anlage besteht darin, dass alle Bäume gleichen Alters und gleicher Baumart (Buche) sind.
Die Fläche ist kein Park im eigentlichen Sinne, sondern ein geschlossener Baumbestand im Ortskern. Alle Bäume leben in einer Art Abhängigkeit mit- und untereinander.
Auf Grund der jahrelangen Trockenheit und der daraus resultierenden, unabdingbaren Entnahme einiger Buchen vor knapp zwei Jahren gerieten die verbliebenen Bäume in eine schwierige Situation. Ein großer Teil der Buchen wurde erstmals mit extremer Sonneneinstrahlung konfrontiert und reagierte unter anderem mit Sonnenbrand. Die Bäume mussten immer mehr um ihren Fortbestand kämpfen. Erkennbar ist dies beispielsweise an den Blättern, welche in der Anzahl weniger, kleiner oder teils ganz ausblieben.
Schon im Jahr 2021 waren signifikante Ausfälle (wenige, sehr kleine Blätter, teilweise keine Blattbildung) im verbliebenen Habitus der Buchen erkennbar, wie die folgenden belegen:
Der Ist-Zustand (Stammfäulen, Sonnenbrand, Wuchsanomalien im Astbereich – zu kurze, zu kleine, zu wenig Äste) wird anhand der folgenden vier Bilder dargestellt:
Der gesamte Bereich des „Morbacher Park“ ist ein häufig und gern genutzter Aufenthaltsort – nicht „nur“ für die Geraberger. Zum Heringsfest lockt es jährlich unzählige Menschen aus Nah und Fern hierher. Täglich spielen hier Kinder auf dem Spielplatz, viele gehen – mit und ohne Hund – am Steingrabenteich spazieren, Anwohner durchqueren das Gelände auf dem Weg zur Arbeit, zum Bus etc.
Kurzum – hier herrscht reger Verkehr. Wo Verkehr ist, drängt sich unweigerlich die Frage der Verkehrssicherheit auf. Diese ist im „Morbacher Park“ momentan schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Die Gemeinde Geratal als Grundstückseigentümerin musste einen Konsens finden – einerseits soll jeder Nutzer ein sicheres Gefühl haben und sich mit Freude hier aufhalten können, anderseits sollte das Ortsbild nicht zu schnell verändert werden – Beispielsweise durch eine Entnahme aller Bäume zur gleichen Zeit.
Eine Entscheidungsfindung haben wir uns nicht leicht gemacht und möchten an dieser Stelle über das Vorhaben informieren:
- In den nächsten Wochen werden von den verbliebenen 26 Buchen 11 gefällt. Hierbei haben wir die momentan meist geschädigten und somit gefährlichsten Exemplare ausgewählt.
- Bei den verbleibenden 15 Buchen wird teilweise Totholz entfernt, um die Gefahren möglichst zu minimieren.
- Der Buchen-Torso auf dem Spielplatz wird ebenfalls entfernt und macht Platz für eine Neupflanzung.
- Das Jahr 2022 wird nach den Fällarbeiten für erste Überlegungen zur Neu- bzw. Umgestaltung des Areals genutzt.
- Im Haushalt 2023 werden seitens der Gemeinde Geratal Gelder für Planung und erste Umsetzungen eingestellt.