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Kulturstaatssekretärin Tina Beer zu Besuch in der „Zwergstatt“ und im „Haus Grevenrot“

von Alexandra

Anlässlich ihrer diesjährigen Sommertour besuchte Thüringens Kulturstaatssekretärin Tina Beer verschiedene kulturelle Einrichtungen in ganz Thüringen.
Die Tour startete bereits Ende Juli. So stattete sie bereits u. a. der Burg Posterstein, dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte, dem Schlossmuseum Arnstadt, dem Stadtmuseum in Saalfeld und diversen Künstler-Ateliers einen Besuch ab.

Am 16.09.2021 machte Sie Halt in der Ortschaft Gräfenroda der Landgemeinde Geratal. Zusammen mit Frau Dr. Juliane Stückrad (Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden) besuchte sie die „Zwergstatt Philipp Griebel Gräfenroda“. Helma Ortmann und Heidrun Viehweg sind seit Anfang des Jahres neue Eigentümerinnen und sorgen für eine Neubelebung der geschichtsträchtigen Produktionsstätte des Gartenzwerges. Dabei wollen sie altbewährte Tradition mit einem frischen und modernen Konzept vereinen.

Zunächst besichtigte Tina Beer die Werkstatt, in welcher Helma Ortmann ihr den Ablauf der Zwergenproduktion erklärte. Dabei durfte die Kulturstaatssekretärin selbst Hand anlegen. Einen besonderen Blick warf sie dabei auf den bestehenden „Formenschatz“. Frau Beer war erstaunt darüber, wie viele alte Formen noch erhalten sind und wie viel Lagerfläche für diese allein notwendig ist.

Nach der Besichtigung des Hofladens und des Zwergenmuseums tauschte man sich anschließend bei einer kleinen Stärkung in der „Wurstkammer“ (Landfleischerei Kirchheilingen) weiter über viele interessante Details zur Geschichte und Gegenwart aus, ehe die Sommertour im „Haus Grevenrot“ ihre Fortsetzung fand.

Fotos: Thüringer Staatskanzlei
Bericht: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal

Fotos: Thüringer Staatskanzlei

Dort warteten bereits Bürgermeister Dominik Straube und die Vereinsvorsitzende Karola Eschrich mit einigen Mitgliedern des „Heimatvereins Gräfenroda e. V.“ auf den Besuch der Kulturstaatssekretärin.
Auf dem Programm stand ein Rundgang durch das „Museum der Orts- und Industriegeschichte Gräfenrodas“ nebst neu eingerichtetem „Turmuhren-Kabinett“.
Tina Beer zeigte sich nicht nur von dem um etwa 1600 erbauten „Haus Grevenrot“, sondern vor allem auch von der Sammlung der alten Kirchturm-Uhrwerke begeistert. Karl-Heinz Fischer führte die Kulturstaatssekretärin anschließend durch das Obergeschoss, in dem sich jeder Raum thematisch einem anderen Industriezweig widmet. Zu den wichtigsten zählten vor allem die Holzgewinnung, -verarbeitung und -vermarktung, die Bergbautradition, die Produktion von Glas, Keramik sowie Tierfiguren und Zwergen aus Ton. Außerdem erklärte Herr Fischer detailreich etwas über alte Traditionen, das damalige Schulwesen sowie die Geologie, Flora und Fauna Gräfenrodas und Umgebung.
Den Abschluss des Rundganges bildete die diesjährige Sonderausstellung zum Thema Glas. Diese widmet sich der 150-jährigen Glasgeschichte Gräfenrodas, die 1870 mit der Gründung der „Glashütte“ ihren Anfang fand. Beate Kümmerling und Horst Grimm sind Zeitzeugen und hatten viel über die „alte Hüttezeit“ zu erzählen.
Beim anschließenden Kaffee und Kuchen wurde sich über Verschiedenes ausgetauscht. Bürgermeister Dominik Straube bedankte sich für den Besuch und die Zeit der Kulturstaatssektretärin.
Er betonte die gute ehrenamtliche Arbeit der vielen Vereine und freute sich über den Traditionsreichtum in der Landgemeinde, der nur mit Hilfe von fleißiger Vereinsarbeit beibehalten werden kann. „Wir haben fast jedes Jahr eine Jubiläumsfeier“, freut er sich. „Das zeugt davon, wie viel Arbeit von den Vereinen zum Erhalt der Traditionen geleistet wird.“ Hierfür macht er sich im Besonderen dafür stark, Geld in die historischen Gebäude zu investieren, um diese gut zu erhalten und somit auch die Vereine so gut es geht bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Vom Thüringer Kultusministerium wünscht sich Bürgermeister Dominik Straube insbesondere, dass es sich künftig noch stärker für den ländlichen Raum einsetzt. Denn es lohne sich, die Traditionen aufrecht zu erhalten. In diesem Zusammenhang weist der Bürgermeister darauf hin, dass seitens des Landes darauf geachtet werden sollte, den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Fördermittel müssen einfach zu beantragen sein und zügig zugeteilt werden. Komplizierte, umfangreiche und langwierige Fördermittelanträge helfen gerade den Vereinen und privaten Unterstützern nicht viel weiter, da diese nahezu ehrenamtlich tätig bzw. wenig Erfahrung damit haben.
Auch eine grundsätzlich bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen für derartige freiwillige Leistungen wäre wünschenswert, denn wir hier vor Ort wissen, was für die Zukunft erhalten bleiben muss.

Beim weiteren Austausch wurden u. a. auch die Themen Nachwuchsförderung und Gewinnung neuer Vereinsmitglieder angesprochen.
Frau Dr. Stückrad von der volkskundlichen Beratungsstelle in Hohenfelden bot ihre Hilfe und Unterstützung an. Sie möchte dem Heimatverein und auch der „Zwergstatt Philipp Griebel Gräfenroda“ mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Fotos: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal
Bericht: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal

Fazit der Kulturstaatssekretärin zum Besuch in Gräfenroda:

„Die einzig verbliebene Zwergmanufaktur Thüringens erhält Tradition und kunsthandwerkliche Erfahrung und traut sich gleichzeitig kreative, neue Wege einzuschlagen“, so Staatssekretärin Beer beim Besuch der Zwergenmanufaktur Gräfenroda am 16. September.

„Das ehrenamtliche Engagement zum Erhalt des Heimatmuseums ‚Haus Grevenrot’ und der damit verbundenen Bewahrung der Regionalgeschichte des Ortes Gräfenroda sind beeindruckend“, so Staatssekretärin Beer während ihres Aufenthaltes im Museum.

www.staatskanzlei-thueringen.de

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