Nordöstlich von der Ortschaft Frankenhain erstrecken sich die Ausläufer des Gosseler Kalksteinplateaus, auch als „Gosseler Sattel“ bezeichnet.
Diese münden bei der Stadt Plaue in die geologische Formation Plauesche Mulde.
Beide sind Bestandteile der Ohrdrufer Platte, die nach Südwesten hin ausstreicht.
Geprägt wird die Landschaft durch die so genannten Gründer, (umgangssprachlich „Grünner“). Dies sind enge Täler, die sich durch ein U-Profil, ähnlich einem Trogtal mit steilen bewaldeten Hängen, darstellen.
Die drei Täler, der Gisselgrund, der Müllersgrund und der Grafensgrund wurden durch Erosion geschaffen. Überall dort, wo Wasser in kleinen Bächen oder Flüssen abfließt, bildet sich ein Tal. Ohne Wasser gäbe es zwar Berge, aber keine Täler. Das liegt daran, dass sich fließendes Wasser immer tief im Untergrund eingräbt. Das Erdreich an den Seiten rutscht nach unten in Richtung des Flussbettes nach. Rechts und links des Wasserlaufes bildet sich ein Hang. So entsteht entlang des Flusses ein Tal.
Während im Bereich des Sandsteins oder der magmatischen Gesteine, beispielsweise Porphyr, mechanische Prozesse die Erosion voranbringen, sind es im Bereich des Muschelkalkes chemische Prozesse. Die Niederschläge in Form von Regen und Schnee sind sauer und lösen den Kalk aus dem Gestein. Zwischen den Tälern bilden sich steile Kalkhänge, die durch Laubwald geprägt waren, in späteren Zeiten jedoch gerodet und durch Kiefern- und Fichtenwäldern bepflanzt worden sind.
An den Rändern der Täler sind Trocken- und Halbtrockenrasen mit dessen typischer Vegetation; der verschiedenen Salbeiarten, Adonisröschen, Kratzdisteln und vieles mehr anzutreffen. Die feuchten Talauen sind durch eine für sie typische Vegetation, die mit wenig Licht auskommen muss, geprägt.
In den „Grünnern“ (Gisselsgrund, Grafensgrund, Müllersgrund) kann man den Schwarzstorch und den Uhu, aber auch den Milan, Habicht, Bussard und Neuntöter beobachten.
Die verschiedenen geologischen Formationen des unteren Muschelkalkes (Wellenkalk, Schaumkalke, Ockerkalke) findet man im Bereich der Grünner.
Sehr interessant sind die Erdfälle im Gisselgrund unterhalb der Kläranlage von Frankenhain.
Durch die extensive Weidewirtschaft sind die ehemals vorhandenen Wanderwege im Bereich der Grünner und der dazwischen liegenden Hochflächen wie Habichtsleite, der Hasel und des Otterbühls in ihrer Nutzung sehr stark eingeschränkt.
Text: Hans-Georg Fischer