Das Förstergrab ist eine Steinpyramide am Fuße des Waldsberges. Es wurde symbolisch als Gedenken an den Schwarzburgisch-Sondershäuser Forstmeister Johann Heinrich Moritz Winter (geb. am 02.03.1760 in Gräfenroda; verst. am 14.07.1838 in Gräfenroda) errichtet. Er hatte am Ende des 18. und im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts botanische Seltenheiten angepflanzt und kultiviert.
Somit hat er eine Sehenswürdigkeit auf dem Waldsberg erschaffen, die sich heute noch bestaunen und erleben lässt.
Zu Winters Vermächtnis zählen Rot- und Blutbuchen, Eichen, Lärchen, Weißtannen und fremdländische Hölzer wie die Weymouthskiefer oder die nordamerikanische Rote Eiche.
Der Waldsberg erhebt sich zwischen Oberhof, der Lütsche-Talsperre und der Ortschaft Gräfenroda in der Gemeinde Geratal. Sein höchster Punkt misst 700 m. Der Forstmeister Winter schuf dort sein Lebenswerk. Er hat sein Leben lang am Waldsberg botanische Besonderheiten gesät, gepflanzt, geschaffen und geordnet. Aus diesem Grund wird der Weg vom ehemaligen Reitplatz auf den Waldsberg von den Gräfenrodaern ehrwürdig „Wintersgasse“ genannt.
Anlässlich seines 180. Todestages fand 180 Jahre nach seinem Todestag eine Gedenkveranstaltung am Förstergrab statt. Gleichzeitig wurde Winters Lebenswerk literarisch von Jochen Ehrhardt, Karl-Heinz Gran und Rotraut Greßler verfasst:
„Johann Heinrich Moritz Winter. Schwarzburgisch-Sondershäuser Förster (1760-1838)“
(herausgegeben von der Ortschaft Gräfenroda in Zusammenarbeit mit dem Eigenverlag von Rotraut Greßler, Waltershausen. 48 Seiten. Zahlreiche, zum Teil farbige, Abbildungen. Gräfenroda und Waltershausen 2018. ISBN: 978-3-932655-55-5. 14,95 Euro)
Quelle: Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft „Oberes Geratal“ Nr. 15/2018 vom 27.07.2018, 16. Jahrgang
Im Nordostwinkel des Waldsberges, in jenem Gebiete, „das man wegen der prächtig gedeihenden in- und ausländischen Holzarten fast einen botanischen Forstgarten nennen könnte“, ruht der Schöpfer und Pfleger der Bäume, der Forstmeister Winter, und mit ihm, im gleichen Grab, sein jüngster Sohn Emil Appollinar. Porphyrsteine sind zur Pyramide aufgeschichtet, ein weißes Kreuz steht darauf. Die Grabplatte trägt die Inschrift: „Hier ruht unter seinen Lieblingen der Gründer dieses Buch- und Eichenwaldes, der Fürstl. Schwarzb. Forstmeister Joh. Heinrich Moritz Winter. Geb. 12. März 1760, gest. 14. Juli 1838. Dem Kinde, dem Gatten und Vater.“
Im Sterberegister ist als Todesursache angegeben: starb „an Folgen eines erlittenen Sturzes“. Zeyß bemerkt dazu, dass der freundliche Greis durch einen unglücklichen Fall von einem seiner Bäume das Leben verlor. Er wurde „nach erlangter gnädiger Dispensation in der Anlage des Waldsberges mit einer Rede am Grabe“ beerdigt.
Sein Sohn Emil Carl Theodor Adelbert Appollinarius, geboren am 24. Juli 1811, gestorben am 3. April 1812 an „Katharrhal-Fieber, wurde in den Anlagen des Walsberges ohne Leichengepränge“ begraben.
Quelle: Heimat-Glocken, Nr. 8 / 1927