Die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ hat es sich mit dem „Tag des offenen Denkmals®“ zum Ziel gemacht, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Seit 1993 öffnen jeden zweiten Sonntag im September Kulturdenkmale ihre Türen. Unter dem Motto „Talent Monument: Vorhang auf für alle Denkmal-Talente!“ richtete die Stiftung in diesem Jahr den Scheinwerfer auf die Fragen nach den außergewöhnlichen Eigenschaften, die Denkmale ausmachen.
So öffneten am 10. September 2023 auch in unserer Landgemeinde einige Denkmale Tür und Tor und ließen interessierte Besucher hinter ihre Kulissen blicken. Folgend möchten wir Ihnen einen kleinen Rückblick zum „Tag des offenen Denkmals®“ in der Gemeinde Geratal geben.
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HEIMATSTUBE FRANKENHAIN
Hier konnte man am „Tag des offenen Denkmals®“ dem Alltag entfliehen und in eine längst vergangene Zeit abtauchen. Die Mitglieder des „Heimat- und Verkehrsverein e.V. Frankenhain“ führten durch die verschiedenen Ausstellungsräume der „Heimatstube“. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der geologischen Gesteins-, Mineralien- und Fossilienausstellung sowie der Sonderausstellung „Lütsche-Dorf“.
Die Vereinsdamen bestachen wieder einmal mehr mit ihrem leckeren, selbst gebackenen Kuchen, der zu einem guten starken Kaffee aus „Oma‘s“ Kaffeetasse gereicht wurde. Grillspezialitäten und kühle Getränke rundeten das kulinarische Angebot ab.
Am Nachmittag wurden dem Publikum „Sketche und Schnärzchen“ vorgetragen.
Bürgermeister Dominik Straube ließ sich den leckeren Kuchen natürlich auch nicht entgehen 😉
Die Ortschaft Geraberg feierte kürzlich erst ihr „777-Jahres-Jubiläum“. Nach einer nur sehr kurzen Verschnaufpause öffneten das „Deutsche Thermometermuseum Geraberg“ und die „Braunsteinmühle“ mit einem bunten und ereignisreichem Programm ihre Pforten.
BRAUNSTEINMÜHLE GERABERG
Das Technische Denkmal präsentierte sich mit stündlichen Führungen durch die Ausstellung zum Bergbau um Arlesberg, dessen Highlight das historische Pochwerk ist.
Die Gäste wurden mit einem kulinarischen und musikalischen Angebot versorgt. Am Vormittag stimmte „Udo“ an Trompete, Akkordeon und Keyboard die Besucher ein. Am Nachmittag unter-malte der „Musikverein Geraberg e. V.“ mit passendem Rahmenprogramm die idyllische Kulisse rund um die „Braunsteinmühle“.
Die „Geraberger Heimatfreunde e. V.“ und das gemütliche „Mühlencafé“ sorgten für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot. Neben kühlem Bier zu Thüringer Bratwurst, Brätel und Fischbrötchen wurde leckerer, selbstgebackener Kuchen und heißer Kaffee angeboten.
Für die Kleinsten hatte man eine große Spielstraße mit diversen Stationen wie Büchsenwerfen, Angeln, Basteln und Malen vorbereitet.
Das Kneipp-Tretbecken lockte bei fast 30° C einige Besucher in sein kühles Nass.
DEUTSCHES THERMOMETERMUSEUM GERABERG
Carmen Rux (Museumsleiterin) hatte sich in diesem Jahr das Thema „Tradition und Zukunft: Fieberthermometer aus dem Geratal“ auf die Fahne geschrieben. Neben einer umfassenden Sammlung historischer Thermometer, Barometer und Hygrometer von den Anfängen im 16. Jhd. bis in die Gegenwart führten sie und ihr Team mit professionellen Führungen und verschiedenen Vorführungen durch den „Tag des offenen Denkmals®“.
Höhepunkt war eine kleine Vernissage zur neuen Ausstellung der Firma Geratherm, die „Die Erfolgsgeschichte einer Firma aus dem OT Geraberg, die nachhaltige Fieberthermometer ohne Quecksilber in die ganze Welt liefert“ widerspiegelte. Eröffnet wurde diese durch den Vorsitzenden des „Förderverein Thermometermuseum Geraberg e.V.“ (Jens Hertwig) und den Werksleiter der Firma Geratherm (Andreas Gerlach). Auch Dominik Straube (Bürgermeister Gemeinde Geratal) und Holger Frankenberg (Ortschaftsbürgermeister OT Geraberg) ließen sich dieses Ereignis nicht entgehen und waren neben Andreas Bühl (Landtagsabgeordneter südlicher Ilm-Kreis, CDU) Gäste im Thermometermuseum.
Den zahlreichen Besuchern wurden neben der beliebten „Räubersuppe“ auch Kaffee, Kuchen und erfrischende Getränke gereicht.
Das Scheinwerferlicht der Denkmalwelt richtete sich auch auf die Ortschaft Gräfenroda. Ob Heimatgeschichte oder „Immaterielles Kulturerbe“, Modenschau oder beeindruckende Wandmalereien, Jahrhunderte alt oder gerade erst entdeckt: Einzigartige Denkmal-Talente gibt es auch in „Der Wiege des Gartenzwerges“. Hier lockten am „Tag des offenen Denkmals®“ gleich vier Orte mit diversen Besichtigungsangeboten und Veranstaltungen Besucher in ihre (nicht nur) vier Wände.
EINZIGARTIGE DECKEN- UND WANDMALEREIEN
Im Unterdorf „Am Bahnhof 5“ kam man von 14 bis 18 Uhr aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die 1887 durch den Fabrikanten Christian Fischer errichtete Gründerzeit-Villa sorgte in den letzten drei Jahren selbst bei den heutigen Besitzern für einige Überraschungen. „Das Haus offenbarte sich uns als Wundertüte“, so die Privatbesitzer, die uns beschreiben, dass in jedem Raum etwas Wunderbares „unter dem Putz“ versteckt ist. Bei den aufwendigen Renovierungsarbeiten des Volldenkmals kamen eindrucksvolle und für eine Villa ziemlich einzigartige Decken- und Wandmalereien zum Vorschein.
Sie gilt thüringenweit als eine der bemerkenswertesten Villen aus dem letzten Viertel des 19. Jhd.
HAUS GREVENROT
Die Orts- und Industriegeschichte Gräfenroda‘s konnte man im „Haus Grevenrot“ in verschiedenen Themenräumen erfahren. Die Rundgänge wurden von den Mitgliedern des „Heimatverein Gräfenroda e. V.“ und durch die „Grawereder Jong und Mächen“ begleitet. Dabei führte die Besichtigung durch diverse Sonderausstellungen über Turmuhren, Glas & Keramik, Gartenzwerge, Schusterwerkstatt und Omas Küche.
ZWERGSTATT PHILIPP GRIEBEL
Auch die letzte traditionelle Keramik-Gartenzwergmanufaktur der Welt war Zeuge vergangener Zeiten. Viele Besucherinnen und Besucher fanden den Weg bei ausgesucht schönem Wetter zum Gartenzwerg-Museum, wo neben halbstündlichen Führungen u. a. „Zwörgshops“ (Bemalen von Gartenzwergen) stattfanden. Das Hofcafé sorgte bei musikalischer Untermalung mit diversen herzhaften und süßen Leckereinen für kulinarische Schmankerl.
Eine große Pilzausstellung rundete das Programm ab. Ausgestellt wurden über 130 Pilzarten, darunter auch einige sehr seltene Exemplare. Die Pilzsachverständigen Berthold Viehweg und Frank Demmler aus dem Erzgebirge standen den vielen Interessenten, u. a. auch Bürgermeister Dominik Straube, beratend zur Seite.
Bericht und Bilder: Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal