Der Regionalverbund Thüringer Wald e.V. (RVTW) veröffentlichte am Dienstag 26. April 2022 die Auswertung der zurückliegenden Wintersaison 2021/2022. Trotz eines statistisch gesehen zu warmen Winters mit suboptimalen Schneebedingungen und noch andauernder Corona-Einschränkungen des öffentlichen Lebens blicken die Wintersportanbieter im Thüringer Wald auf eine insgesamt gute Wintersaison mit gestiegenen Besucherzahlen zurück. Die Langlaufsaison lag mit 88 Tagen leicht über dem Durchschnitt der letzten 12 Jahre. Die Besucherzählung am Rennsteigskiwanderweg registrierte aber ein deutlich höheres Besucheraufkommen als in den vergangenen Wintern. Der Alpinbereich verzeichnete sogar ein neues Besucher-Allzeithoch an den Hängen und Liften.
Allgemeine Schneebedingungen in Kürze
Der erste Schnee fiel am 28.11.2021. Bereits am 1. Dezember konnte mit einer Schneedecke von 20 cm die Wintersportsaison beginnen. Die sich anschließende Tauphase nach Weihnachten 2021 verhinderte zum Jahreswechsel zunächst den Gang in die Loipe, wurde ab Mitte Januar aber abgelöst durch soliden Schneefall bis Mitte Februar. Von Ende November bis Anfang April gab es 67 Tage mit eine Schneehöhe von durchschnittlich mind. 20 cm an der Wetterstation Schmücke. Insgesamt blieben die Witterungsbedingungen für die Wintersportregion Thüringer Wald, wie schon in den vergangenen Jahren, unter dem Optimum.
Langlauftage lagen im Durchschnitt der letzten 15 Jahre
Während Langlauf im Dezember nur auf den Höhen des mittleren Thüringer Waldes um Oberhof und Schmiedefeld sowie Masserberg, Ernstthal und Spechtsbrunn möglich war, gab es von Mitte Januar bis Mitte Februar relativ gute Langlaufbedingungen für die meisten Wintersportorte, auch wenn fehlender Bodenfrost noch für vereinzelte Einschränkungen sorgte. Im Zeitraum vom 11. – 14. Januar waren etwa 18/19 Etappen des Rennsteig Skiwanderweges, am 24.01.2022 942km von 1.436 km und damit 66% aller Strecken präpariert – dem Maximum in der gesamten Saison. 88 saisonale Langlauftage fügten sich ins Mittel der letzten 15 Jahresmessungen. Eine positive Tendenz zu den unterdurchschnittlichen letzten Jahren, insbesondere zur fast schneefreien Saison 2019/20 mit nur 27 Tagen, lässt sich konstatieren.
Alpiner Wintersport mit positiver Gesamtbilanz. Große regionale Unterschiede.
Spitzenreiter bei den Betriebstagen waren mit großem Abstand die Steinacher Skiarena Silbersattel und der Lotto Thüringen Snowpark Oberhof , die jeweils an 97 Saisontagen und damit fast durchgängig geöffnet hatten. Auch die Skiarea Heubach (70) und das Skiareal Siegmundsburg (69) konnten ihr winterliches Angebot an über zwei Monaten vorhalten. Im mittleren Durchschnitt standen alle Lifte dem Publikumsverkehr an 27,5 Betriebstagen in der Saison zur Verfügung. Sechs Liftanlagen blieben wegen Schneemangels komplett geschlossen, 6 weitere hatten maximal 10 Betriebstage. Die schlechten Winterbedingungen unterhalb von 750m trugen dazu maßgeblich bei. Die Möglichkeit der saisonverlängernden Hangbeschneiung an den Liftanlagen in Oberhof, Schmiedefeld, Steinach und Heubach sicherte dort eine lange und durchgängige Saison.
In der Konsequenz fällt auch das Fazit zur Besucherfrequentierung an den 14 geöffneten Liften je nach Skigebiet sehr unterschiedlich aus. Auch hier konnten die modernen Liftanlagen in Steinach (37.000), Heubach (32.500), Schmiedefeld (14.588) und Oberhof (29.621) deutlich erhöhte Besucherzahlen verzeichnen und in der Summe ganz maßgeblich zum Gesamtergebnis von 123.000 Besuchern beitragen. Das damit erreichte Allzeithoch an den Skihängen und Liften des Thüringer Waldes, welches auch auf den corona-bedingt verstärkten Inlandtourismus zurück zu führen ist, gibt Anlass zur Freude. Die Anlagenbetreiber hoffen nun im Zuge der weitreichenden Lockerung im öffentlichen Leben auf einen erfolgreichen Sommerbetreib der Anlagen. Am Samstag, den 30.04. startet in Steinach und Oberhof die Bikepark-Saison, am Sonntag dann die Sommertubing – Saison in Siegmundsburg.
Daten und Fakten zur Wintersaison 2021/2022
Ergebnisse der Befragung von 33 Wintersportorten und Liftbetreibern im Thüringer Wald
Allgemein:
– Wintersportsaison gesamt: 124 Tage vom 01. Dezember 2021 bis 03. April 2022
– erste Loipenkilometer am 01.12. (Masserberg), 02.12. (Oberhof), 04.12. (Schneekopf)
Ski Nordisch zusammengefasst:
– 01.12.21 – 03.04.22: 88 Tage (netto) Langlauf Wintersportsaison (36 Tage Unterbrechungen)
– Ø Langlauftage im direkten Vergleich aller Wintersportorte: 40,3 (Vorjahr 48,6); damit 20% unter dem 10-jährigen Durchschnitt von 49,9 Tagen (Vergleichszeitraum: 2009/2010 – 2018/2019)
– Mitte Januar bis Mitte Februar gute Langlaufbedingungen für die meisten Wintersportorte (24.01.2022: 66% aller Strecken präpariert = Maximum der Saison) Rennsteig Skiwanderweg auf 18/19 Etappen präpariert (Zeitraum 11.-14. Januar)
Ski Alpin zusammengefasst:
– 04.12.21 – 20.03.22: 105 Tage alpine Wintersportsaison
– Saisonstart: 04.12. Skiarena Silbersattel, 05.12. Snowpark Oberhof
– Saisonende: 20.03. Skiarena Silbersattel, Snowpark Oberhof, Skiarena Siegmundsburg
– Stärkster Monat Februar
– Liftöffnung in Dezember und März fast ausschließlich auf Kunstschneehängen
– Besucherzahl Hänge und Skilifte gesamt: 123.000 (neues Allzeithoch)
Besucherzählung am Rennsteig zusammengefasst (01.11.2021 – 31.03.2022):
– 142.476 Zählungen (103.465 2020/2021)
– 15./16. Januar und 12./13. Februar besucherstärkste Tage am Rennsteig
– Anmerkung: Die Daten gehen auf 16 automatischen Zählstellen am Rennsteig zurück und entsprechen nicht der Gesamtzahl der Besucher. Es lassen sich Trends ablesen. Die Zählung in diesem Winter entspricht der mit Abstand höchsten Messung seit dem Start 2017.
Quelle Text:
https://thueringen.tourismusnetzwerk.info/
Stefan Ebert
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Pressestelle Gemeindeverwaltung Geratal