Die Burg Liebenstein wurde im 12. Jahrhundert von den Käfernburgern erbaut. Die ersten Burgherren waren die Ministerialen Herren von Liebenstein, bevor die Burg 1369 an die Ludowinger fiel.
1434 wurden die Herren von Witzleben Eigentümer der Burg, die sie Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem Wohnschloss ausbauten.
Später verfiel die Anlage langsam und diente als Steinbruch der Dorfbewohner.
Bei der Burganlage handelt es sich um eine der Ehrenburg und der Burg Ehrenstein ähnliche Anlage, die aus einem rechteckigen Palas und einem Turm besteht und von einer schützenden Ringmauer umgeben ist. Zusätzlich bestehen auf der Westseite kleinere Anbauten, vor denen ein Verteidigungshof aus dem 14./15. Jahrhundert mit einem zusätzlichen Rundturm besteht. Heute sind noch größere Teile der Burg erhalten und frei zugänglich.
Die über dem Ort Liebenstein in der Gemeinde Geratal gelegene „Burgruine Liebenstein“ wurde vermutlich im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts durch die Grafen von Schwarzburg-Käfernburg anstelle einer älteren Ringwallanlage errichtet.
Sie diente als Verwaltungszentrum neuer Rodungsgebiete, zum Schutz einer Handelsstraße und zur Begrenzung der hersfeldischen Herrschaft in Arnstadt.
Gemeinsam mit der „Burgruine Ehrenstein“ in der Nähe von Remda und der „Ehrenburg“ in Plaue gehört die „Burgruine Liebenstein“ zu einem einheitlichen Burgentyp der Schwarzburg-Käfernburgischen Region, der sich durch die Vereinigung aller wesentlichen Bestandteile einer Burganlage in einem Baukörper kennzeichnet. Der Bergfried ist mit dem Palas im Verband gemauert und bildet einen kompakten Block, dessen außergewöhnlich massive Außenwände zugleich die Funktion innerer Umfassungsmauern erfüllten. Durch die Geschlossenheit der Mauermassen konnte sich die Verteidigung auf den Graben zwischen der Burg und dem ihr vorgelagerten Bergrücken sowie auf das einzige, erhöht angebrachte Eingangsportal konzentrieren und mit wenig Personal erfolgen.
Nach 1434 wurde die Burg modernisiert und erweitert. Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgte ihr Umbau zum Wohnschloss. Die Maßwerkfenster und das mit Datierung und Wappen versehene Vorhangbogenfenster der Südseite zeugen von diesen Maßnahmen. Die Aufgabe der Burg und ihre Freigabe zum Abbruch verwandelten die Anlage im 19. Jahrhundert in eine Ruine.
Quelle:
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Historische Daten
- 1271
Erste urkundliche Erwähnung der Burg; nach dem Wappentier der Lehnsherren, den Schrzburg-Käfernburgern, zunächst „Burg Löwenstein“ genannt - 1367
Verkauf der Burg an die Wettiner - 1434
Belehnung der Herren von Witzleben gefolgt von reger Bautätigkeit - 1566
Inschriftliche Datierung des südlichen Vorhangbogenfensters im Zuge des Ausbaus der Burg zum Schloss - 17. Jh.
Aufgabe der Burg als Wohnsitz der von Witzleben - 1867
Verkauf der Gebäude auf Abbruch - um 1900
Erste Erhaltungsmaßnahmen - 1996
Übertragung an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Quelle:
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
1665 – Ansicht von Süden
(Repr. Michael Preuß, 1990; Bildquelle: Archiv Familie Preuß)
Zeichnung von Michael Preuß, 1984
(Bildquelle: Archiv Familie Preuß)