Der Borzelborn befindet sich ca. 2 km südwestlich vom Ortskern der Ortschaft Frankenhain und ca. 1 km von der Lütschetalsperre entfernt.
Er liegt am Hang der Straße, die zur Lütschetalsperre führt. Diese Straße war in früherer Zeit ein Flößgraben mit dem Zweck, Holz aus den Wäldern zu transportieren. Dieser wurde von 1691 bis 1702 gebaut und wurde bis 1719 betrieben. Das Wasser des Borzelborns wurde damals direkt in diesen Flößgraben eingeleitet.
Nachdem in neuerer Zeit die Straße zur Lütschetalsperre erbaut war, floss das Wasser unkontrolliert über die Straße. Herr Dr. Alfred Berliner, der von 1920 bis 1930 mehrfach mit seiner Familie in Frankenhain als „Sommerfrischler“ weilte, wollte diesen Landschaftsteil aufwerten und seinem Urlaubsort ein Geschenk machen. Nach seinen Planungen und auf seine Kosten wurde ein Brunnen errichtet.
Dort, wo heute die Bezeichnung „Borzelborn“ eingemeißelt ist, stand ursprünglich die Inschrift „Dr. Alfred Berliner-Brunnen“. Herr Dr. Alfred Berliner war ein jüdischer Intellektueller. Aus diesem Grund wurde nach der Machtergreifung der Nazis der Namenszug entfernt und der Brunnen in „Borzelsborn“ umbenannt.
Der Borzelborn wird aus der Borzelquelle, die am Südosthang des Ensebachskopfes austritt, gespeist. Dies ist eine so genannte Spaltquelle. Im Rahmen des Aufbauwerkes der Nationalen Front wurde 1964 eine Stahlleitung von der Quelle bis zum Borzelborn verlegt. 1991 wurden am Zufluss der Quelle, am Hugo- Fischer- Weg, Betonschächte gesetzt.
Das Wasser fließt vom Überlauf des Borzelborns in das Ensebachstal. Dies ist ein bedeutsames Flächennaturdenkmal (FND).