Das Anlegen des 23 km langen FlĂ¶ĂŸgrabens um 1700, der vom Kehltal bis in die Ohra fĂ¼hrt, stellte fĂ¼r den Berghauptmann Georg Christoph von Utterodt eine sehr groĂŸe Herausforderung dar. Der kĂ¼nstlich angelegte Wasserlauf durfte nur auf dem Territorium des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha verlaufen.
Daraus ergaben sich verschiedene Probleme.
Zum einen musste das sehr starke Gefälle Ă¼berwunden werden. Dazu wurden sechs Hangrutschen in den Verlauf des Grabens eingebaut. Zum anderen gab es Bereiche, die sehr dicht an der Grenze zum FĂ¼rstentum Schwarzburg-Sondershausen vorbeifĂ¼hrten.
Besondere Bauwerke wurden errichtet, wie z.B. im Bereich der Dicken Tanne. DarĂ¼ber hinaus gab es einen geografischen Eckpunkt, den es zu bewältigen galt. Es war dieser Felsen, der zur damaligen Zeit Kehltalstein hieĂŸ.
Es gab zwei Möglichkeiten, den FlĂ¶ĂŸgraben Ă¼ber ein Gerinne um den Fels herum oder in einem Tunnel hindurch zufĂ¼hren. Der Berghauptmann entschied sich fĂ¼r den Tunnel. Er nutzte dafĂ¼r das Verfahren des sogenannten Feuersetzens. Diese bergbauliche Abbautechnik wurde bereits in der Jungsteinzeit und der Antike zur Gewinnung von Erzen genutzt. Bergleute aus dem Erzgebirge wurden angeworben, die den 38 m langen Tunnel von beiden Seiten vorantrieben.
Sie schichteten groĂŸe Holzstapel an den Abbaustellen auf und entzĂ¼ndeten diese. Durch die dabei entstehende Hitze bildeten sich Spannungen. Der aufgeheizte Felsen wurde mit kaltem Wasser abgeschreckt. Dabei entstanden Risse. Mit Schlägeln (Hämmern), Eisen und Keilen lösten sie das Gestein.
Bekannt ist, dass im Erzgebirge bei diesem Abbauverfahren in die entstehenden Risse und KlĂ¼fte Keile aus sehr trockenem Holz eingeschlagen wurden, die man immer wieder mit Wasser begoss. Die Holzkeile quollen auf und spalteten das Gestein.
Wegen des entstehenden Qualms, der Hitze, der Sauerstoffzehrung und des freigesetzten Kohlenmonoxids war die Arbeit sehr anstrengend und gefährlich. Die Arbeiten mussten während der Zeit des Abbrennens und einige Zeit danach auf Grund der extremen Hitze ruhen.
Der FlĂ¶ĂŸgraben wurde nur ca. 20 Jahre genutzt, da er sich wirtschaftlich nicht rentiert hat. Die Zeit der Nutzung war von ca. 1700 bis 1720.
Heute ist der Ausgebrannte Stein ein beliebtes Ausflugsziel fĂ¼r Jung und Alt. Nicht nur Einheimische besuchen diesen Felstunnel. Er ist Ă¼ber die Grenzen ThĂ¼ringens hinaus weit bekannt.