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Auf Entdeckungstour: Der Urwald-Pfad im Jüchnitzgrund

von Alexandra

Der Thüringer Wald bietet mit dem Urwald-Pfad im Jüchnitzgrund ein unvergleichliches Wandererlebnis. Tief im Biosphärenreservat gelegen, führt die Route durch unberührte Natur und ist ein Geheimtipp für alle, die das wilde Herz Thüringens erkunden möchten.

Wer Natur pur sucht, wird auf dem Urwald-Pfad fündig. Das idyllische Jüchnitz-Tal zählt zu den Kernzonen des Biosphärenreservats Thüringer Wald. Mit einer Größe von 1,6 Quadratkilometern gehört es zu den kleineren Schutzgebieten, ist aber ein wahres Juwel. Alte Bäume, klare Bäche und vielfältige Flora und Fauna machen die Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.

Startpunkt mit Geschichte
Die Tour beginnt an der historischen Braunsteinmühle in Arlesberg. Die Mühle, einst für die Verarbeitung von Manganerz genutzt, ist die einzige ihrer Art in Europa, die noch erhalten ist. Heute beherbergt sie eine kleine Ausstellung zur Bergbaugeschichte und ein charmantes Café – ideal für einen Auftakt oder den Abschluss der Wanderung.

Der Pfad durch den Urwald
Vom Startpunkt führt der Weg zunächst auf einer breiten Forststraße leicht bergauf, vorbei am Schullandheim Geraberg und einer Holzplastik, die Eule und Specht zeigt. Hier beginnt der eigentliche Urwald-Pfad. Ein schmaler, naturbelassener Weg schlängelt sich durch den Wald und entlang der Wilden Jüchnitz. Die herbstliche Stimmung lässt Moose und Pilze in leuchtenden Farben erstrahlen, während der Gesang von Buchfinken und das Gurgeln des Bergbachs eine beruhigende Klangkulisse bilden.

Das Tal bietet zudem Lebensraum für seltene Tierarten. Der Feuersalamander, der hier noch vorkommt, gilt als Zeichen für die außergewöhnliche Qualität des Lebensraums. Besonders beeindruckend ist das Totholz, das in der Kernzone des Reservats liegen bleibt und eine Lebensgrundlage für zahlreiche Pilze, Moose und Insekten bietet.

Die Jüchnitz-Teiche und ihre Geheimnisse
Ein Highlight der Strecke sind die vier Jüchnitz-Teiche. Sie bieten ein malerisches Panorama, das von den Rufen von Wintergoldhähnchen und Rotkehlchen untermalt wird. Der größte Teich besticht durch glasklares Wasser, in dem der Wasserhahnenfuß wie grüne Wolken leuchtet.

Einkehr am Mönchhof
Nach etwa vier Kilometern erreichen Wanderer den Mönchhof. Die urige Gaststätte, die von Wirtin Ina Schmidt liebevoll geführt wird, lädt zu einer Pause ein. Der Mönchhof hat eine bewegte Geschichte: Einst von Mönchen gegründet, dient er heute als beliebter Einkehrort und Ausgangspunkt für Wanderer. Neben regionalen Speisen wird hier auch ein Stück Geschichte lebendig, etwa durch den mittelalterlichen Mönchstein, der in der Nähe zu finden ist.

Praktische Tipps und Hinweise
Der rund elf Kilometer lange Rundweg ist leicht zu bewältigen, bietet aber mit seinen 320 Höhenmetern auch ein wenig Herausforderung. Wichtig: Aufgrund aktueller Forstarbeiten in den Thüringer Wäldern sollten Wanderer vorab prüfen, ob der Weg vollständig zugänglich ist. Aktuelle Informationen sind bei den lokalen Forstämtern oder der Tourismusinformation erhältlich.

Ob für Naturliebhaber, Fotografen oder Familien: Der Urwald-Pfad im Jüchnitzgrund ist ein Geheimtipp, der die unberührte Schönheit Thüringens in ihrer ganzen Vielfalt zeigt.

Weitere Infos und Wanderkarte

Wichtiger Hinweis zu Forstarbeiten in Thüringen

Bevor Sie Ihre Wanderung auf dem Urwald-Pfad im Jüchnitzgrund planen, sollten Sie sich unbedingt über die aktuelle Zugänglichkeit der Strecke informieren. In den Wäldern Thüringens finden derzeit umfangreiche Forstarbeiten statt, die Wege vorübergehend unpassierbar machen oder zur Sperrung einzelner Abschnitte führen können. Ein kurzer Anruf bei der zuständigen Forstbehörde oder der Tourismusinformation der Region genügt meist, um aktuelle Hinweise zu erhalten und Ihre Route entsprechend anzupassen.

Diese Vorsichtsmaßnahme stellt sicher, dass Ihre Wanderung nicht nur ein ungestörtes Naturerlebnis bleibt, sondern auch sicher und gut planbar ist.

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