Ungefähr 800 m südöstlich des Ortes Liebenstein in der Gemeinde Geratal im Thüringer Wald befindet sich ein freihstehendes Sühnekreuz in der Nähe eines Feldweges. Das aus Kalkstein bestehenede Sühnekreuz wird in der umliegenden Gegend auch als „Wegekreuz“ oder „Dankkreuz“ genannt.
Das Sühnekreuz in Liebenstein soll vermutlich den Standort des ehemaligen Ortes Klein-Rippersroda kennzeichnen.
In einer Sage wird erzählt, dass die Kirche des Ortes im „Eichelsee“, einem kleinen Tümpel inmitten der Felder, versunken sei. Neuere Forschungen jedoch führten zu dem Ergebnis, dass es sich bei dieser heute wüsten Ortschaft nicht um das im Volksmund überlieferte „Klein- Rippersroda“ handelt. Im 14. Jahrhundert soll dort eine Siedlung namens „Hohnberg“ (Ersterwähnung 1369) gelegen haben. Bis zum heutigen Tag trägt ein Ort des Forstamtes auf der Hochfläche zwischen Liebenstein und Rippersroda den Namen „Hoherberg“, was auf die Siedlung zurückführen lässt.
Auf den Feldern zu beiden Seiten des Weges in Höhe des Sühnekreuzes konnten Keramikscherben geborgen werden, deren Alter nicht über das 14. Jh. hinaus geht.
In einer Sage werden verschiedene Dinge über das Sühnekreuz in Liebenstein berichtet. So soll das Steinkreuz, wie oben bereits erwähnt, an der Stelle des ehemaligen Dorfes „Klein-Rippersroda“ stehen.
Außerdem wird erwähnt, dass das Steinkreuz als Zeichen der Dankbarkeit über das Ende des Dreißigjährigen Krieges errichtet worden sei. Der Legende nach soll bei diesem Steinkreuz zudem ein Offizier aus dem 30jährigen Krieg begraben liegen.
Quellen und Literatur:
• Störzner, Frank – Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.29
• Peter Unger
GPS-Daten:
N 50° 45.705′, O 10° 51.303′