*Anfang des 17. Jahrhunderts erhöhte das Fürstentum Schwarzburg – Sondershausen die Gebühr für den Transport des Holzes aus den herzoglichen Wäldern sehr stark.
Das Gothaer Herzoghaus beauftragte den Berghauptmann Georg Christoph von Uetterodt zum Bau eines Flößgrabens, der nur auf dem Gebiet der herzoglichen Wälder führte (um die hohen Gebühren dauerhaft einzusparen).
Der alte Flößgraben
Der Alte Flößgraben begann mit den Lütschezuläufen Langer Grund und Oberer Wiesengrund und führte weiter entlang am Hang des Borzelberges, des Steigers, des Eisenberges, des Rumpelsberges und von dort aus bis zum Kienberg. Wenige Jahre später wurde der sogenannte Lütscheflößgraben rückwärts bis zum Kehltal verlängert. Der Flößgraben hatte den Zweck, das Brennholz aus den entfernt liegenden Wäldern des ehemaligen Herzogtums Gotha auf dem Wasserwege bis nach Luisenthal zu bringen. Dort mündete der Flößgraben in die Ohra. 1719 wurde das Flößen eingestellt. Der Graben verfiel und wurde später teilweise zu Forst- und Wanderwegen ausgebaut. Auch die Fahrstraße von Frankenhain zum Stausee entstand so.
Der Flößgraben erstreckt sich auf eine Länge von etwa 23 km. Jeweils im Frühjahr, zu Zeit der Schneeschmelze wurde auf ihm Stamm- und Scheitholz aus den Wäldern nach Luisenthal zur Ohra geflösst.
Heute ist der Flößgraben ein beliebter, viel begangener Wanderweg und ein technisches Denkmal, der durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet führt, sehr markante Weitblicke bis in das Thüringer Land bietet und wohl der einzige Wanderweg in Thüringen ist, der auf einer Länge von 38 Metern durch einen Tunnel führt.