Vom 29. bis 30. November 2024 waren die Nagolder Gewichtheber Ausrichter der Deutschen Nachwuchsmeisterschaften. Nach einer Reform beim Bundesverband traten die vier Jahrgänge (2007 bis 2010) gemeinsam bei den nationalen Titelkämpfen an.
Es war eine Mammutveranstaltung über 2 Tage und insgesamt 28 Stunden bis alle Sieger feststanden.131 Teilnehmer hatten die hohen Qualifikationsnormen geschafft darunter auch 5 vom SV 90 Gräfenroda. Neben der Einzelwertung die diesmal nur aus den Disziplinen des Olympischen Gewichthebens Reißen und Stoßen bestand wurde auch der Deutsche Mannschaftsmeister ermittelt. Die besten vier Athleten je Verein kommen hier in die Wertung. Siebzehn Teams kämpften dabei um die begehrten Pokale. Auszeichnungen gab es auch für die besten Landesverbände. In den Jahrgängen 2009 und 2010 wurde nach IAT Punkten in den Jahrgängen gewertet. Die Jahrgänge 2007 und 2008 wurden gemeinsam in den Gewichtsklassen nach der erreichten Zweikampflast bewertet.
Die Meisterschaften waren auch der krönende Abschluss eines der größten Talente des SV 90 Gräfenroda, von Marc Pfeiffer. Ihm gelang bei Deutschen und Internationalen Deutschen Meisterschaften sowie Jugendländerpokalen das 9.Gold in Folge. Unbesiegt bei nationalen Titelkämpfen als Jahrgangs- und Meisterschaftsbester von Nagold wechselt er nunmehr zu den Junioren was für eine unglaubliche Karriere die nur durch den Ausfall einiger Meisterschaften während der Coronazeit etwas gebremst wurde.
Bereits am Freitag begannen die Jahrgänge 2009 und 2010. In Gruppe 1 hatte Lotta Frank als leichteste wiederum eine starke Gruppe mit 8 Sportlerinnen erwischt. Und bereits im Reißen musste sie mit den ersten Versuchen von 51 und 54 kg an ihre Grenzen gehen um mitzuhalten und natürlich auch vorzulegen da die schwereren Athletinnen mit den höheren Lasten hinter ihr begannen. Bis auf den Fehlversuch im zweiten gelang ihr das sehr gut. Nach dem Reißen lag sie hinter der Tuttlingerin Cursio und der Flötzingerin Kramer auf Rang 3. Im Stoßen gelangen ihr mit 56, 59 und dem neuen Landesrekord von 62 kg drei super Versuche. Danach musste sie zuschauen wie die schwereren Athletinnen genau die Last auflegten um an ihr vorbeizugehen. Was neben den zwei erwähnten auch der Dresdnerin Neundorf im letzten Versuch und allerletzter Kraft gelang. Lotta Frank wurde Vierte mit 0,12 Punkten Rückstand zu Platz 3.
Gut lief es auch bei den zwei weiteren Starterinnen vom SV 90 Franziska Erbert und Alexia Kullmann in der schweren Gruppe des Jahrgangs 2010.
Alexia startete mit 3 gültigen und der neuen Bestleistung von 41 kg im Reißen. Damit lag sie auf Platz 6. Franziska Erbert begann mit zwei starken Versuchen von 52 und 55 kg. Damit lag sie hinter der Tuttlingerin Braunbart auf Rang 2. Der dritte Versuch mit 57 kg war ungültig.
Alexia kämpfte im Stoßen und mit neuer Bestleistung von 47 kg verbesserte sie sich noch auf Rang 5.
Franziska zeigte 3 starke Versuche und die neue Rekordlast von 70 kg im letzten. Damit erkämpfte sie Silber und holte 2 neue Landesrekorde im Stoßen und Zweikampf.
Am zweiten Tag traten in der Gewichtsklasse bis 73 kg Nils Gürth und Marc Pfeiffer an.
Nils lag nach 75 und 79 kg im Reißen zunächst auf Rang 5. Im Stoßen gelang es ihm mit 104 kg den vierten Platz zu erkämpfen. Jetzt wurde nachdem der dritte Jost aus Tuttlingen bei 105 kg ausstieg auf 114 gesteigert was eine Medaille bedeuten würde. Zweimal setzte Nils die Last um, aber konnte sie nicht gültig ausstoßen was wiederum Platz 4 für ihn bedeutete.
Der Zweite der Röthenbacher Walker beendete seinen Wettkampf mit drei gültigen bei 105 kg. Erst jetzt bei 110 kg begann der letzte Marc Pfeiffer mit einen gültigen Versuch. Vor ein paar Monaten war bei 108 kg im Reißen bei der Europameisterschaft Schluss. Diesmal meisterte er auch die 115 im Zweiten und lies 120 kg !!! auflegen. Und unter großem Beifall gelang ihm auch diese Last. Wahnsinn den Landesrekord um 10 kg gesteigert und mit 15 kg Vorsprung ging es in das Stoßen.
Hier konnte Walker bis 130 kg mithalten. Marc begann ungewöhnlich mit einem Fehlversuch bei 130 den er aber im Zweiten mit 131 kg schaffte. Beim dritten Versuch von 136 kg rutschte er leicht und konnte die Last nicht halten. Trotzdem 16 kg Vorsprung reichten zum erneuten Erfolg zum Jahrgangs- und Turnierbesten.
In der Mannschaftswertung eine weitere Überraschung. Der SV 90 Gräfenroda wurde Deutscher Vizemeister hinter dem TSC Berlin und vor 15 weiteren Teams.
Thüringen wurde zudem Dritter in der Länderwertung.
Was für ein erfolgreiches Wochenende für den SV 90 Gräfenroda.
Text und Bilder: René Holtmann